Geschäftsbericht 2020

HUGO BOSS AG

  • HUGO BOSS AG ist Muttergesellschaft des HUGO BOSS Konzerns
  • Leistungsbeziehungen zu Tochtergesellschaften prägen operative Entwicklung
  • Ausführungen zu Risiken, Chancen und Prognose für den HUGO BOSS Konzern gelten auch für die HUGO BOSS AG

Die HUGO BOSS AG ist die Muttergesellschaft des HUGO BOSS Konzerns. Ihr Jahresabschluss wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. Neben dem operativen Geschäft beeinflusst insbesondere die Steuerung der Zentralfunktionen die Ergebnisse der HUGO BOSS AG. Wesentliche Posten sind dabei die Weiterberechnung von Kosten für erbrachte Dienstleistungen an die Konzerngesellschaften sowie das aus ihrer Holdingfunktion resultierende Beteiligungsergebnis. Die Erwartungen für die HUGO BOSS AG spiegeln sich aufgrund ihrer Verflechtungen mit den Konzerngesellschaften und ihres Gewichts im Konzern größtenteils im Prognosebericht des Konzerns wider. Die Geschäftsentwicklung der HUGO BOSS AG unterliegt zudem im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des Konzerns. Daher gelten die im Prognosebericht und im Risiko- und Chancenbericht für den Konzern getroffenen Aussagen auch für die HUGO BOSS AG. Prognosebericht, Risiko- und Chancenbericht

Ertragslage

Gewinn-und-Verlust-Rechnung HUGO BOSS AG (in Mio. EUR)

 

 

2020

 

In % des Umsatzes

 

2019

 

In % des Umsatzes

 

Veränderung in %

Umsatzerlöse

 

894

 

100,0

 

1.316

 

100,0

 

−32

Umsatzkosten

 

−720

 

−80,5

 

−874

 

−66,5

 

−18

Bruttoergebnis vom Umsatz

 

174

 

19,5

 

441

 

33,5

 

−61

Vertriebskosten

 

−212

 

−23,7

 

−290

 

−22,1

 

27

Allgemeine Verwaltungskosten

 

−93

 

−10,4

 

−130

 

−9,9

 

−28

Sonstige betriebliche Erträge

 

40

 

4,4

 

96

 

7,3

 

−59

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

−66

 

−7,4

 

−66

 

−5,0

 

0

Ergebnis aus Betriebstätigkeit

 

−157

 

−17,6

 

51

 

3,9

 

< −100

Beteiligungsergebnis

 

41

 

4,6

 

202

 

15,4

 

−80

Zinsergebnis

 

−13

 

−1,5

 

−13

 

−1,0

 

1

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

 

−17

 

−1,9

 

0

 

0,0

 

< −100

Ertragsteuern und sonstige Steuern

 

−6

 

−0,7

 

−71

 

−5,4

 

−91

Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss

 

−153

 

−17,1

 

169

 

12,9

 

< −100

Einstellung in (−)/Entnahme aus (+) anderen Gewinnrücklagen

 

0

 

0,0

 

21

 

1,6

 

−100

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

 

191

 

21,3

 

4

 

0,3

 

> 100

Bilanzgewinn

 

38

 

4,3

 

194

 

14,7

 

< −100

Der Umsatz der HUGO BOSS AG setzt sich zusammen aus Umsätzen mit konzernexternen Großhandelspartnern in Deutschland und Österreich, Umsätzen des eigenen Einzelhandels in Deutschland und Österreich sowie konzerninternen Umsätzen mit den internationalen Tochtergesellschaften.

Umsatz nach Regionen (in Mio. EUR)

 

 

2020

 

In % des Umsatzes

 

2019

 

In % des Umsatzes

 

Veränderung in %

Europa

 

754

 

84

 

1.070

 

81

 

−29

Amerika

 

44

 

5

 

139

 

11

 

−69

Asien/Pazifik

 

95

 

11

 

107

 

8

 

−11

Gesamt

 

894

 

100

 

1.316

 

100

 

−32

Vor dem Hintergrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie lagen die Umsätze mit Tochtergesellschaften in den Regionen Europa, Amerika und Asien/Pazifik deutlich unter dem Vorjahr. Der Umsatz mit Dritten in der Region Europa reduzierte sich im Berichtszeitraum um 32 % auf 328 Mio. EUR (2019: 482 Mio. EUR). Dabei lag der von der HUGO BOSS AG in Deutschland erzielte Umsatz vor dem Hintergrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie mit 276 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahresniveau (2019: 407 Mio. EUR). So lasteten vor allem die temporären Storeschließungen im Zuge der Lockdowns sowie die deutliche Einschränkung des öffentlichen Lebens inklusive umfangreicher Social-Distancing-Maßnahmen auf der Umsatzentwicklung.

Umsatz nach Marken (in Mio. EUR)

 

 

2020

 

In % des Umsatzes

 

2019

 

In % des Umsatzes

 

Veränderung in %

BOSS

 

572

 

64

 

972

 

74

 

−41

HUGO

 

167

 

19

 

219

 

17

 

−24

Sonstige Leistungen

 

155

 

17

 

125

 

10

 

24

Gesamt

 

894

 

100

 

1.316

 

100

 

−32

Während die Auswirkungen der Pandemie auf der Umsatzentwicklung der Marken BOSS und HUGO lasteten, verzeichnete das Unternehmen einen Anstieg der Umsätze aus sonstigen Leistungen. Dieser ergab sich im Zuge höherer Weiterbelastungen konzerninterner Aufwendungen an die Tochtergesellschaften, insbesondere im Zusammenhang mit IT- und Marketingleistungen.

Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag deutlich unter dem Vorjahreswert. Neben dem Umsatzrückgang wirkten sich auch eine höhere Rabattintensität sowie negative Effekte aus der Bestandsbewertung auf die Entwicklung des Bruttoergebnisses aus. Letztere bezogen sich vor allem auf die Frühjahr/Sommer-2020-Kollektion, deren Verkauf von den temporären Storeschließungen im Zuge der Pandemie besonders stark betroffen war. Der Rückgang der Vertriebskosten reflektiert vor allem die im Jahr 2020 erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung. Neben einer Reduzierung der Aufwendungen im eigenen Einzelhandel beinhaltet dies auch geringere Marketingaufwendungen. Zudem trug ein Anstieg der Erträge aus der Weiterbelastung von Kosten und Leistungen an Tochtergesellschaften zum Rückgang der Vertriebskosten bei. Der Rückgang der allgemeinen Verwaltungskosten ist vor allem auf eine Reduzierung der Personalkosten und die Vermeidung nicht geschäftskritischer Ausgaben bezogen. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Wesentlichen aufgrund geringerer Erlöse aus der Weiterbelastung von Kosten und Leistungen an verbundene Unternehmen unter dem Vorjahresniveau. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen auf dem Niveau des Vorjahres und beinhalten im Wesentlichen Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Forderungsabwertungen und Fremdwährungseffekte.

Das Beteiligungsergebnis lag im Jahr 2020 mit 41 Mio. EUR deutlich unter dem Wert des Vorjahres (2019: 202 Mio. EUR). Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 41 Mio. EUR (2019: 121 Mio. EUR) betreffen wie im Vorjahr vor allem den Jahresüberschuss der HUGO BOSS Trade Mark Management GmbH & Co. KG, der entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen auf das Darlehenskonto der Kommanditistin HUGO BOSS AG gutgeschrieben wird, sowie die Dividendenzahlung der HUGO BOSS Textile Industry Ltd. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen mit Tochtergesellschaften gab es im Jahr 2020 keine (2019: 81 Mio. EUR). Die Erträge im Vorjahr ergaben sich aus einer Gewinnabführung der HUGO BOSS Internationale Beteiligungs-GmbH, Metzingen, die im Geschäftsjahr 2019 Dividendenerträge von der HUGO BOSS Holding Netherlands B.V. erhalten hatte.

Vermögens- und Finanzlage

Das Anlagevermögen reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 974 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 1.014 Mio. EUR). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die deutliche Reduzierung der Investitionstätigkeit im Zuge der Cashflow-Sicherung des HUGO BOSS Konzerns während der Pandemie zurückzuführen.

Kurzfristiges operatives Nettovermögen (in Mio. EUR)

 

 

2020

 

2019

 

Veränderung in %

Vorräte

 

176

 

186

 

−5

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

12

 

19

 

−37

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

99

 

117

 

−16

Kurzfristiges operatives Nettovermögen

 

89

 

88

 

2

Der Rückgang der Vorräte um 5 % reflektiert vor allem die im Zuge der Pandemie implementierten Maßnahmen zur Begrenzung des Vorratsanstiegs des Konzerns. Im Zuge des rückläufigen Großhandelsgeschäfts in Deutschland und Österreich im Geschäftsjahr 2020 lagen auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der HUGO BOSS AG zum Jahresende deutlich unter dem Vorjahresniveau. Auch bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang. In Summe lag das kurzfristige operative Nettovermögen (Trade Net Working Capital) der HUGO BOSS AG damit zum Jahresende leicht über dem Niveau des Vorjahres.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen lagen zum Ende des Geschäftsjahres 2020 mit 51 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau (31. Dezember 2019: 39 Mio. EUR). Insbesondere aufgrund einer geänderten Vereinbarung mit den Lieferanten zur Gewährung von Boni und Mengennachlässen reduzierten sich die sonstigen Vermögensgegenstände auf 34 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 55 Mio. EUR). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen erhöhten sich insbesondere aufgrund von Verrechnungspreisanpassungen auf Warenlieferungen auf 443 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 301 Mio. EUR). Die Rückstellungen reduzierten sich zum Jahresende leicht auf 141 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 156 Mio. EUR). Mit 83 Mio. EUR lagen auch die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum Ende des Jahres unter dem Vorjahreswert (31. Dezember 2019: 97 Mio. EUR).

Der Finanzmittelbestand als Summe aus Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten lag zum 31. Dezember 2020 bei 1 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 3 Mio. EUR). Der geringere Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit konnte durch eine Reduzierung des Mittelabflusses aus der Investitionstätigkeit sowie die Aussetzung der Dividende für das Geschäftsjahr 2019, mit Ausnahme der gesetzlichen Mindestdividende in Höhe von 0,04 EUR je Aktie, nahezu vollständig kompensiert werden.

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