Geschäftsbericht 2020

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage und voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns

Nach einem äußerst erfreulichen Start in das Geschäftsjahr 2020 führte die globale Ausbreitung von COVID-19 zu einer insgesamt erheblichen Beeinträchtigung des Geschäfts von HUGO BOSS. So lasteten weitreichende temporäre Storeschließungen infolge weltweiter Lockdowns, eine deutliche Einschränkung des öffentlichen Lebens inklusive umfangreicher Social-Distancing-Maßnahmen sowie internationale Reisebeschränkungen spürbar auf der Entwicklung von Umsatz, EBIT und Free Cashflow. Die Auswirkungen der Pandemie waren dabei besonders in Europa, der mit Abstand größten Region des Konzerns, und Amerika spürbar. In Asien kompensierte die zügige Erholung des Geschäfts auf dem chinesischen Festland hingegen einen Teil der Rückgänge in den übrigen Märkten der Region. Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf, Ertragslage

Ungeachtet der insgesamt spürbar negativen Auswirkungen der Pandemie auf sein Geschäft erzielte HUGO BOSS auch im Jahr 2020 deutliche Fortschritte bei seinen strategischen Wachstumstreibern China und Online, deren Umsätze zügig zu zweistelligem Wachstum zurückkehrten beziehungsweise deren Wachstumsdynamik sich im Jahr 2020 weiter beschleunigte. Aus Markensicht stand vor allem die kontinuierliche Steigerung der Begehrlichkeit von BOSS und HUGO im Mittelpunkt sämtlicher Initiativen. Dank einer Vielzahl digitaler Events, exklusiver Kollaborationen mit Marken und Botschaftern sowie eines starken Fokus auf die Casualwear konnte die Attraktivität der beiden Marken weiter gesteigert werden. Gleichzeitig ist es HUGO BOSS im Jahr 2020 gelungen, seine operativen Prozesse noch effizienter und flexibler zu gestalten – vor allem dank des konsequenten Ausschöpfens der Potenziale der Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Konzernstrategie

Insgesamt ging der Konzernumsatz im Jahr 2020 währungsbereinigt um 31 % auf 1.946 Mio. EUR zurück. Neben den temporären Geschäftsschließungen während der Lockdowns lasteten vor allem die vielerorts umfangreichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens sowie die weitreichenden Reisebeschränkungen auf der Umsatzentwicklung. Der deutliche Umsatzrückgang und eine geringere Rohertragsmarge infolge verstärkter Rabattaktivitäten wirkten sich negativ auf die Ergebnisentwicklung aus. Ohne Berücksichtigung der im Zusammenhang mit der Pandemie erfassten Wertminderungen langfristiger Vermögenswerte belief sich das operative Ergebnis (EBIT) folglich auf minus 126 Mio. EUR (2019 ohne Berücksichtigung von Wertminderungen: plus 355 Mio. EUR). Gleichzeitig ist es HUGO BOSS gelungen, durch die erfolgreiche Umsetzung umfangreicher Maßnahmen zur Cashflow-Sicherung im Gesamtvolumen von mehr als 600 Mio. EUR deutliche Kosteneinsparungen zu erzielen und die finanzielle Stabilität und Flexibilität des Unternehmens während der Pandemie jederzeit sicherzustellen. Auf Jahressicht konnte somit ein positiver Free Cashflow in Höhe von 164 Mio. EUR erzielt werden (2019: 457 Mio. EUR). Ertragslage, Finanzlage

Angesichts der anhaltend hohen Unsicherheiten in Bezug auf den weiteren Verlauf der Pandemie und der mit großen Risiken behafteten Annahmen zur weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft und Branche sieht sich HUGO BOSS zum aktuellen Zeitpunkt nicht in der Lage einen präzisen Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 abzugeben. Auch wenn zu erwarten ist, dass die Auswirkungen der Pandemie vor allem in der ersten Jahreshälfte auf dem Geschäft von HUGO BOSS lasten werden, so ist das Unternehmen zuversichtlich, dass sich das globale Einzelhandelsumfeld im Laufe des Jahres 2021 sukzessive verbessern wird. Dies sollte auch eine Erholung des Geschäfts von HUGO BOSS, insbesondere im zweiten Halbjahr, positiv unterstützen. In diesem Zusammenhang rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2021 zum jetzigen Zeitpunkt damit, dass der Konzernumsatz deutlich über dem Niveau des Jahres 2020 liegen wird. Gleichzeitig erwartet das Unternehmen einen starken Anstieg seines EBIT. Darüber hinaus wird HUGO BOSS auch im laufenden Jahr weiterhin konsequent an der Umsetzung seiner strategischen Initiativen arbeiten. Zudem beabsichtigt das Unternehmen, im zweiten Halbjahr 2021 einen Investorentag zu veranstalten. In diesem Zusammenhang wird der Konzern seine strategischen Ambitionen detailliert darlegen. Prognosebericht, Konzernstrategie

Mit Blick auf das insgesamt äußerst herausfordernde Geschäftsjahr 2020 und angesichts der anhaltend hohen Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem weiteren Verlauf der Pandemie beabsichtigen Vorstand und Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2021 vorzuschlagen, lediglich die gesetzliche Mindestdividende in Höhe von 0,04 EUR je Aktie zu zahlen. Dadurch will das Unternehmen seine Innenfinanzierungskraft weiter stärken. Ungeachtet dessen bleibt HUGO BOSS jedoch zuversichtlich, auf der Grundlage einer allgemeinen Erholung seines Geschäfts und dank seines stark cashflow-generierenden Geschäftsmodells auch zukünftig einen deutlich positiven Free Cashflow zu generieren. Dies wiederum sollte es dem Unternehmen ermöglichen, zu einer attraktiven Dividendenpolitik zurückzukehren. Vor dem Hintergrund seiner gesunden Bilanzstruktur und der starken Free-Cashflow-Generierung befindet sich der Konzern zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Berichts in einer weiterhin soliden wirtschaftlichen Lage. Prognosebericht

Metzingen, 5. März 2021

HUGO BOSS AG
Der Vorstand

Yves Müller
Dr. Heiko Schäfer
Oliver Timm
Ingo Wilts

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